In der Maiausgabe des Finsterbachkuriers 2020 wurde dargelegt, wie die Ureinwohner des Amazonasgebietes mit ihrer Art zu leben und zu gärtnern eine unglaublich fruchtbare Humusschicht geschaffen haben, die man „Terra Preta“ nennt. Das Besondere daran ist die darin enthaltene Kohle. Nun können auch Sie die Vorzüge entdecken, denn es ist so weit:

Der konische Ofen zur Herstellung von Aktivkohle steht nun den Gartenfreunden im Umkreis von Althegnenberg und Hörbach zur Verfügung. Erste Tests haben hervorragende Ergebnisse erzielt. Und so entsteht aus Hecken- oder Gehölzschnitt hochwertige, Schadstofffreie Aktivkohle:

Zuerst wird ein „Kamin“ aus dünnen Scheiten aufgerichtet, der von oben mit Reisig oder Papier angefeuert wird (Bild 1). Wenn dieser gut brennt, kann er umgeworfen werden und dann beginnt die Pyrolyse.

Man legt in Lagen ungefähr gleich dickes Holz nach, immer gut über die ganze Fläche verteilt. Dies erzeugt einen Flammenteppich, der die Sauerstoffzufuhr drosselt. Die konische Form des Pyrolyseofens erzeugt Luftwirbel, die diesen Effekt zusätzlich begünstigen. Somit verkohlt das Holz anstatt zu verbrennen.

Immer wenn sich am Brenngut Asche bildet, ist es Zeit, nachzulegen. (Bild 2) Das aus dem Holz austretende Gas verbrennt rauchfrei.

Langsam füllt sich der Trichter mit immer neuen Lagen von Kohle. Wenn der Vorrat an trockenem Gehölzschnitt aufgebraucht oder der Ofen mit Kohle gefüllt ist, wird es Zeit das Feuer von unten zu löschen. Ein ganz normaler Gartenschlauch wird an den Zugang gekoppelt und sorgt dafür, dass der Prozess gestoppt wird, bevor die Kohle zu Asche verbrennt. Der entstehende Wasserdampf reinigt die Kohle und verleiht ihr eine noch größere Oberfläche, sodass sie Heimat für unzählige Mikroorganismen werden kann.

Nun kann man die Aktivkohle trocknen und mit Nährstoffen aufladen in Form von Jauchen, Urin und wer es ganz gründlich machen will, gibt noch effektive Mikroorganismen dazu.

Wer mehr darüber erfahren will, kann sich in der Gemeindebücherei Althegnenberg eines der Bücher zum Thema leihen. Für mehr Info rund um die Miete des Ofens, rufen Sie bei Johanna Kraus an unter der Nummer 0176-62410354.

Und jetzt gilt es: Keinen Strauch- und Gehölzschnitt mehr entsorgen! Es wäre doch schade, solche wertvollen Materialien im Container verschwinden zu lassen… (Bild 3)